Die Dampfmaschine

Ein Bergbau-Dinosaurier

Die Dampf-Fördermaschine der Zeche Consolidation

Schacht 9 in Gelsenkirchen- Bismarck

Als 1963 für die südliche Förderung in Schacht 9 eine stärkere Maschine gebraucht wurde, waren E-Maschinen längst erste Wahl. Warum also noch einmal Dampf? Erstens sollte die alte „nördliche“ Maschine weiterlaufen, also war Dampf weiterhin verfügbar. Zweitens hatte die Gutehoffnungshütte eine Dampfmaschine auf Lager, die ein anderer Kunde nicht abgenommen hatte. Sie wurde für Consol angepasst und ist eine der letzten in Deutschland installierten Dampffördermaschinen.

Die Maschine holt aus zwei riesigen Zylindern eine Leistung von 4100 PS. Sie wiegt mit 285 Tonnen so viel wie 200 durchschnittlich schwere Personenautos. Sie hob Nutzlasten von 12 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von 18 Metern pro Sekunde (ca. 65 km/h). Bei der Personenseilfahrt durfte sie aus Sicherheitsgründen nur mit 8 Metern pro Sekunde arbeiten.

  • 4100 PS
  • 285 Tonnen
  • 18 Meter pro Sekunde

Vor dem Verschrotten gerettet

Im Jahre 1996 wurde das Bergwerk endgültig stillgelegt, und die Schächte wurden verfüllt.

Eigentlich sollte dann das ganze Gelände freigeräumt werden; die Maschinen sollten auf den Schrott. Engagierte Bürger kämpften mit Erfolg dafür, Einiges zu erhalten, darunter das markante Fördergerüst über Schacht 9 und die beiden Maschinenhäuser mit den Dampfmaschinen.

Der Initiativkreis Bergwerk Consolidation e. V. (IBC) kümmert sich seit über 20 Jahren besonders um das südliche Maschinenhaus und hält die dortige Maschine als technisches Denkmal am Laufen. Möglich ist dieses Engagement durch enge Zusammenarbeit mit der Stadt Gelsenkirchen und der „Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“.

Sie bewegt sich

. . . und zwar richtig. Nicht „künstlich“ durch einen angebauten Elektromotor, sondern durch Druck auf die Kolben in den großen Zylindern.

Statt Dampf wird Druckluft verwendet, wie schon in den letzten aktiven Jahren des Bergwerks.

Früher wurde Druckluft auf dem ganzen Bergwerk gebraucht und zentral erzeugt. Heute bringt ein eigener Kompressor aus Bergbau-Beständen die Maschine in Schwung. Schon 5 bis 8 bar reichen aus, um die über 55 Tonnen schwere Treibscheibe zu drehen.

Dabei bewegt sich die Maschine bemerkenswert leise und geschmeidig. Die lautesten Geräusche in der Maschinenhalle sind die Glockensignale für den Fördermaschinisten – das war auch mit Dampf schon so. Aber heiß war es damals; das muss man sich jetzt dazudenken.

Willkommen

Besuchen Sie uns

Sie können die Dampf-Fördermaschine, diesen Bergbau-Dinosaurier, besichtigen und in Bewegung erleben. An jedem ersten Sonntag im Monat ist das Maschinenhaus von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Mitglieder des Initiativkreises Bergwerk Consolidation e. V. führen die Maschine vor und geben gerne sachkundig Erklärungen.

Zudem finden Sie im Fördermaschinenhaus eine vom IBC zusammengetragene Ausstellung über die Arbeit des Bergmannes und die Geschichte der Zeche Consolidation.

Bitte informieren Sie sich über die aktuellen Öffnungszeiten und Sonderveranstaltungen unter dem Navigationspunkt „Aktuell“.